Fontane-Dinner in Mathildes Salon

Also auch bei uns ein literarisches Dinner, wie es anderen Orts von Zeit zu Zeit veranstaltet wird – allerdings nicht in einem Restaurant, sondern im Refektorium des Klosters Dobbertin. Zunächst konnten sich die Anwesenden mit der Gruppe „JazzIG“ bekannt machen, die mit ihren Darbietungen unser Dinner auch im weiteren Verlauf musikalisch abrundete.

Sodann begrüßte „Mathilde von Rohr“ die Gäste, die nicht nur aus der Region Dobbertin/Schwerin, sondern auch aus Rostock, Kühlungsborn und Berlin den Weg zu uns gefunden hatten.
„Mathilde“ verwies in ihrer Einstimmung auf die Historie des Raums, in dem die Gäste an der festlichen Tafel Platz genommen hatten – hatte doch genau hier Mathilde von Rohr ihre Gäste, unter ihnen auch Theodor Fontane, zum Diner empfangen. Für unseren Freundeskreis Grund genug, genau hierher einzuladen, um neben dem gemeinsamen Abendessen, neben literarischen Anregungen und Musik auch das besondere Flair dieses historischen Ortes in die Veranstaltung einzubeziehen.

Liane Römer vom Literaturclub Schwerin spannte einen weiten Bogen – nicht nur von der Kindheit und Jugend des märkischen Dichters bis zu seinem Alterswerk, sondern auch zu den verschiedenen Genres, deren sich der Autor bediente. So erinnerten sich die Gäste an Fontane als Journalist, als Sprüche- und Balladendichter, als Theaterkritiker und als Briefeschreiber. Liane Römer, fontane-zeitgemäß gewandet, verstand es sehr gut, auch alle Anwesenden in die Gestaltung des Abends einzubeziehen, sei es als Rezitatoren von Sprüchen und Balladen oder als Teilnehmer eines Fontane-Quiz.

Ein bodenständiges Mahl, wie es Fontane wohl gefallen hätte, vervollständigte den Abend, der für uns Dobbertiner eine Premiere war und der deshalb bei der Planung und Vorbereitung für einiges Lampenfieber gesorgt hatte. Doch die viele positive Resonanz entschädigte uns – und den Dank reichen wir auch gern an das Personal von Küche und Café weiter!
Herr Dr. Budde nutzte den Abend, um auf weitere Vorhaben des Dobbertiner Fontane-Freundeskreises hinzuweisen. Neben Vorträgen und Lesungen wollen wir im Jahr 2011 gemeinsam für die Finanzierung einer Gedenktafel sorgen, die das Kloster Dobbertin als Fontane-Ort ausweist. Wir möchten darüber hinaus aber auch auf weitere literarische Traditionen hinweisen, die der kleine Ort zu bieten hat.

Gabriele Liebenow