Theodor-Fontane-Freundeskreis M/V – Kloster Dobbertin
Mitglied in der Theodor Fontane Gesellschaft e.V.
       


 


20. August 2011
Exkursion zum Kloster Ribnitz
Gastgeber: A. Attula, Freundeskreis des Klosters Ribnitz.

Auf die kleine Gruppe des Dobbertiner Fontane-Freundeskreises, die sich an diesem strahlenden Sommertag nach Kloster Ribnitz [1] aufgemacht hatte, warteten gleich mehrere handfeste Überraschungen. Unser Gastgeber hatte zu ihrer Begrüßung den Freundeskreis des Klosters Ribnitz eingeladen, denn auch auf die historisch interessierten Ribnitzer wartete eine Premiere: Axel Attula konnte an diesem Nachmittag den neuen – alten – Konventsaal des Landesklosters Ribnitz erstmals öffentlich präsentieren.
Bis 1918, dem Jahr der Aufhebung der Mecklenburgischen Landesklöster und ihrer Überführung in Staatsbesitz, hatte es aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen ihrer Bewohnerinnen und des gleichen Status der Einrichtungen als Landesklöster noch regen Besucher(innen)verkehr zwischen Ribnitz, Dobbertin und Malchow gegeben. Solche Kontakte waren danach nur noch durch private gegenseitige Visiten der adeligen Damen fortgeführt worden. Mit einem Augenzwinkern konnte uns der Hausherr deshalb als den ersten offiziellen Dobbertiner Besuch seit immerhin 93 Jahren in den festlichen Räumlichkeiten begrüßen…

Grund genug für den kleinen Sektempfang in einem Raum, dessen künftige Nutzung als Ort für exklusive Konzerte und Ausstellungen man sich gut vorstellen kann. Grund genug auch dafür, diesem ersten Besuch weitere folgen zu lassen – die Gegeneinladung nach Dobbertin jedenfalls ist bereits ausgesprochen!

Zunächst beschrieb Axel Attula seinen interessierten Zuhörern die wechselvolle Geschichte des Küchenmeisterhauses, in dessen erstem Stock sich der frühere Konventsaal befindet.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das alte Amtshaus aus der Zeit des Klarissinnenklosters mit Hilfe eines Kredits aus dem Klosteramt Dobbertin durch einen Neubau ersetzt worden, der – wie sein Vorgängerbau – nicht nur Wohnsitz des Küchenmeisters war, sondern auch der standesgemäßen Unterbringung der Provisoren während ihrer Aufenthalte im Kloster diente.

Nach der Übernahme des Landesklosters Ribnitz durch den Freistaat Mecklenburg-Schwerin wurde das Küchenmeisterhaus verwaltungstechnisch aus dem Klosterensemble herausgelöst und über die folgenden Dekaden sehr unterschiedlich genutzt – als repräsentatives Wohnhaus und Verwaltungssitz, als Krankenhaus –aber zwischenzeitlich auch als Lagerraum und aufgeteilt in Notunterkünfte. Auch der Konventsaal wurde verbaut, geteilt und beinahe vergessen.

Heute finden sich im Gebäude medizinische Einrichtungen und Anwaltskanzleien – doch der Konventsaal steht seit kurzem in seinem ursprünglichen Grundriss wieder dem Landeskloster Ribnitz zur Verfügung. Die fachgerechte Restaurierung des Dielenbodens ist bereits abgeschlossen. Die Wände erstrahlen in neutralem Weiß und warten noch auf eine farbliche Gestaltung, die dem Ursprung näherkommt.
Ein Blick nach oben erlaubt jetzt noch Rückschlüsse auf den vormals geteilten Raum. In einem der Zimmer war die Decke abgehängt worden, und seit der Entfernung der Zwischendecke ist der Blick frei auf einen Teil der erstaunlich gut erhaltenen Deckenmalerei des Konventsaals aus dem Jahr 1892. Im zweiten Teil des Raums war die Malerei zwar übertüncht worden – doch es besteht die Hoffnung, dass die gesamte Decke bald in alter Schönheit erstrahlen wird.     
Nach dem Empfang im Konventsaal führte uns Axel Attula durch die Ausstellung „Dame von Welt, aber auch Nonne“ [2]. Die Dauerausstellung ist seit mehr als einem Jahr zu sehen. Die gesamte Klostergeschichte wird, wie ein Tag im Leben der Nonnen, in sieben „Stundengebete“ geteilt. Sie spricht für sich selbst und sei hier nicht näher erläutert. Ein Besuch der Ausstellung, die durch einen hervorragenden Katalog begleitet wird, sei an dieser Stelle dringend empfohlen. Allerdings können auch die besten Begleittexte in keiner Weise die lebendige, kenntnisreiche (und durch Anekdoten zur Geschichte und zum Weg der Exponate in diese Sammlung bereicherte) Führung durch den Kustos der Ausstellung ersetzen, dem wir an dieser Stelle nochmals herzlich danken.

Wir sehen unsere Exkursion als Fortsetzung gemeinsamer Projekte, die mit Herrn Attulas Unterstützung unserer Fontane-Ausstellung und seinem Vortrag bei uns (http://www.kloster-dobbertin.de/fontane/archiv2010/2010_axel_attula.html) begonnen haben – und wir werden diese nach mehr als 90 Jahren wieder aufgelebten Kontakte zwischen den Landesklöstern Ribnitz und Dobbertin weiter pflegen!

[1] www.kloster-ribnitz.de
[2] Das Zitat, das der sehenswerten Ausstellung den Namen gibt, ist aus Theodor Fontanes Roman „Graf Petöfi“ entlehnt.

* * *

Exkursion nach Ribnitz

Unsere erste gemeinsame Exkursion führt uns ins Landeskloster Ribnitz.
Die Geschichte der früheren Landesklöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz ist am anschaulichsten im Zusammenhang zu verstehen. Dieser historische Exkurs führt uns im besten Sinne auch auf Fontanes Spuren, der diesen Zusammenhang kannte und beschrieben hat.

20.08.2011, Treffpunkt 14.00 Uhr am/im Klostercafé des Landesklosters Ribnitz (Deutsches Bernsteinmuseum),
Anfahrt: http://www.deutsches-bernsteinmuseum.de/informationen/anreise.htm

Axel Attula, ausgewiesener Kenner der Geschichte der Mecklenburgischen Klöster, wird durch die Ausstellung "Dame von Welt, aber auch Nonne" führen und uns die neu hergerichteten historischen Räume des Damenstifts zeigen.
Herr Attula wird selbst auch zum Thema vortragen und uns für Fragen zur Verfügung stehen.

Im Landeskloster Ribnitz haben sich viele Gegenstände aus dem Alltag des Damenstifts, Urkunden, Orden, Wappen und viele andere Exponate erhalten, deren Dobbertiner Pendants wohl für immer verloren sind - oder in Archiven aufbewahrt werden und gegenwärtig nicht besichtigt werden können. Interessenten der Klstergeschichte Dobbertin werden Bemerkenswertes entdecken!
Wenn Sie mögen, lassen Sie sich schon im Vorfeld anregen - auf der neuen homepage unseres "Schwesterklosters" unter www.kloster-ribnitz.de.

Bitte informieren Sie den Freundeskreis per mail oder telefonisch (siehe KONTAKT), möglichst bis zum 15.8.2011 über Ihre Teilnahme.

Wir bitten Sie auch, uns zu informieren,
- wenn Sie einen Mitfahrplatz im PKW zur Verfügung stellen können
- wenn Sie einen Mitfahrplatz im PKW benötigen.