Theodor-Fontane-Freundeskreis M/V – Kloster Dobbertin
Mitglied in der Theodor Fontane Gesellschaft e.V.
       


 


Was haben Kettensägen mit schöngeistiger Literatur gemeinsam?

Wer glaubt, die Gemeinsamkeiten erschöpfen sich in der - beiden Bereichen eigenen - Nutzung von Holz (das ja auch Ursprungsgrundstoff für Papier ist), der sieht sich bei einem Spaziergang am Dobbertiner See eines Besseren belehrt!


Künstler: Sebastian Seiffert (Landgrafroda/Sachsen-Anhalt)

Alljährlich Im Sommer finden am Dobbertiner See Veranstaltungen statt, die mit dem Wort „Schausägen“ und der neudeutschen Bezeichnung „Speedcarving“ nur unzureichend beschrieben werden. Es entstehen Kunstwerke, die längst auch das Bild von Dobbertin prägen.
Doch nicht nur dort kann man die Werke der Künstler aus dem In- und Ausland bewundern. Wandert man vom Kloster aus durch den Park am See entlang, wird man für den knapp 3 km langen Weg vielfach belohnt. Es bieten sich nicht nur immer wieder neue Blicke auf den Dobbertiner See und das gegenüberliegende Ufer. Auf der letzten Wegstrecke säumen Skulpturen den schmalen Weg, die den Betrachter immer wieder überraschen und deren Entstehung von Künstlerhand man kaum einem Werkzeug wie einer Motorsäge zutraut. Menschen sind hier dargestellt, die in die Geschichte der Region passen, Tiere natürlich – filigran und phantasievoll dargestellt.

Am Ende des Wegs wartet die „Pavillonspitze“ – ein offener Platz, an dem vormals ein Pavillon zum Verweilen einlud. Diese Möglichkeit gibt es nicht mehr – wohl aber einen Rastplatz, von dem sich dem Wanderer die wohl schönste Sicht auf das Kloster Dobbertin auf der gegenüberliegenden Seeseite bietet. Eine Skulptur der Dobbertiner Kirche – und eine Konventualin – rahmen den Sitzplatz ein. Und in diesem Sommer hat sich auch Theodor Fontane dazugesellt – überlebensgroß, im Gehrock, sein Wanderer-Notizbuch in der Hand, den Blick über den See zum Kloster Dobbertin gerichtet. Hier war er gern zu Gast; das vormalige Damenstift und die Freundin des Dichters, die Konventualin Mathilde von Rohr, haben sogar Eingang in Theodor Fontanes literarisches Werk gefunden.

Wie schön, dass auf diese überraschende und eindrückliche Weise Theodor Fontane und seine Verbindung zu Dobbertin in die Aufmerksamkeit der Dobbertiner und ihrer Besucher rücken!   

Gabriele Liebenow